Als Vollzeit-Redakteur für Luxusuhrensachen bei repuhr.de habe ich die 2025er Releases von A. Lange & Söhne genau verfolgt – und die neu erschienene Lange 1 Daymatic Honeygold ist schnell zum Gesprächsthema in der Uhrenwelt geworden. Diese Veröffentlichung ist nicht nur eine neue Farbkombination, sondern eine herzliche Hommage an ein Kultmodell: Sie markiert die Rückkehr des Lange 1 Daymatic (in seinen klassischen Versionen inzwischen eingestellt) und trägt ihn erstmals in der ikonischen Hauslegierung Honeygold. Was den Zeitpunkt noch besonderer macht? Sie erschien am 7. Dezember – ein Datum, das sowohl die Gründung der Glashütter Manufactur durch Ferdinand Adolph Lange im Jahr 1845 als auch die Wiederbelebung der Marke durch Walter Lange im Jahr 1990 ehrt. Damit fügt sie einem bereits bedeutungsvollen Stück eine weitere Schicht an Tradition hinzu.
Lassen Sie uns tiefer in die Details eintauchen, die diese Uhr auszeichnen. Zuerst die Gehäuse: Es ist aus 18K-Honeygold gefertigt – einer exklusiven Hauslegierung, die Lange ausschließlich für limitierte Sondereditionen reserviert. Mit einem Durchmesser von 39,5 mm und einer Dicke von 10,4 mm ist es schlank genug, um unter einem Hemdsarm zu passen, aber ausreichend substanzvoll, um Eindruck zu hinterlassen. Die Attraktion von Honeygold liegt in seiner einzigartigen warmen Farbe – zwischen Gelbgold und Roségold – sowie seiner beeindruckenden Haltbarkeit: Härter als Standard-18K-Gold widersteht es Kratzern und sorgt dafür, dass die Uhr Jahre lang unversehrt bleibt. Die Verarbeitung des Gehäuses entspricht der typischen Lange-Exzellenz: Gestrahfte und polierte Oberflächen spielen wunderschön mit dem Licht, und sowohl die Vorder- als auch die Rückseite sind mit Saphirglas versehen – letzteres ermöglicht einen Blick auf das Innere des Uhrwerks.
Das Zifferblatt ist ebenso durchdacht gestaltet. Aus massivem 925-Sterlingsilber mit einer reichen schokoladenbraunen Beschichtung gefertigt, bewahrt es die ikonische umgekehrte Anordnung des Daymatic – im Gegensatz zum klassischen Handaufzug-Lange 1. Das exzentrische Stunden- und Minuten-Unterzifferblatt befindet sich rechts (ideal für schnelle Zeitkontrollen, wenn die Uhr unter dem Arm steckt), während ein rückläufiger Wochentagsanzeiger in einem Bogen links verläuft und den Gangreserveanzeiger des manuellen Modells ersetzt. Um 11 Uhr findet sich die markentypische Oversized-Dateifenster mit weißen Ziffern auf braunem Hintergrund für optimale Lesbarkeit – und die Marke hat ein Extra-Schritt gegangen, indem sie die Farbe der Datenscheiben an das Zifferblatt angepasst hat: ein kleines Detail, das ihr Engagement für Perfektion unterstreicht. Zeiger und Aufkleber aus Honeygold verbinden das Zifferblatt mit dem Gehäuse und schaffen ein harmonisches, luxuriöses Erscheinungsbild.
Im Inneren werkelt das hauseigene Automatikuhrwerk Kaliber L021.1, das ursprünglich für die Premiere des Daymatic im Jahr 2010 entwickelt wurde. Es ist ein Meisterwerk: 426 Komponenten, 67 Juwelen in sieben geschraubten Goldchatons und ein zentraler Rotor aus 21K-Gold, der mit 950-Platin beschwert ist, um einen effizienten Aufzug zu gewährleisten. Das Design des Rotors ist sowohl funktional als auch elegant: Vier schlanke Goldspeichen verbinden die Platinmasse und dämpfen Stöße, um das Uhrwerk zu schützen. Optisch ist es ein Genuss: Glashütter Rippen auf den Platten, polierte Kanten und eine handgravierte Unruhbrücke zeugen von Langes metikuloser Verarbeitung. Es läuft mit 21.600 Schlägen pro Stunde (3 Hz) und bietet eine Gangreserve von 50 Stunden – praktisch für den täglichen Traggebrauch.
Am Handgelenk kombiniert die Uhr ein taupefarbenes, handgesticktes Krokodil lederband (einige Quellen erwähnen ein braunes Band, aber der taupe Ton passt perfekt zu Honeygold und dem braunen Zifferblatt) sowie eine passende Steckschloss-Schließe aus Honeygold. Die Wasserbeständigkeit beträgt 30 Meter – ausreichend für versehentliche Spritzer, obwohl dies eindeutig eine Kleiduhr für formelle oder elegante Freizeitgelegenheiten ist, nicht für Tauchen.
Was Exklusivität und Preis betrifft: Es handelt sich um eine limitierte Auflage von 250 individuell nummerierten Exemplaren, die ausschließlich in den A. Lange & Söhne-Boutiquen erhältlich ist. Die Marke nennt keinen offiziellen Preis, aber Branchenexperten (und meine eigenen Recherchen) schätzen ihn auf etwa 75.000 Euro. Das ist eine erhebliche Investition, passt aber zu Langes Positionierung – und die Seltenheit der Honeygold-Legierung (nur 17 Honeygold-Editionen seit 2010, mit einer Gesamtproduktion von nur 2.135 Stück in 15 Jahren) stärkt ihren Sammlerwert.
Die Markt-Erwartungen sind extrem hoch. Langes Honeygold-Modelle verkaufen sich traditionell blitzschnell – erinnern Sie sich an das Datograph Perpetual Tourbillon Honeygold „Lumen“ von 2024? Alle 50 Exemplare wurden bereits, bevor die Marke ihre erste Tagung auf dem Watches & Wonders Geneva abgeschlossen hatte, von Sammlern reserviert. Ich würde überrascht sein, wenn die 250 Exemplare der Daymatic Honeygold zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels noch verfügbar sind: Sie erregt bereits großes Interesse bei Sammlern, die das klassische Daymatic verpasst haben.
Bei der Prüfung der Kommentare anderer Uhren-Enthusiasten und Branchenkollegen fallen die Meinungen überwiegend lobend aus – mit einigen subtilen Einschränkungen. Viele feiern die Praktikabilität des umgekehrten Zifferblatts und die Wärme von Honeygold, bezeichnen die Uhr als „perfekten Alltagsluxus“ und „willkommene Rückkehr eines Underdog-Modells“. Einige äußern jedoch Besorgnis über die übermäßige Nutzung von Honeygold: 2025 hat bereits zwei weitere Honeygold-Releases gebracht (die Odysseus und der Saxonia Thin Onyx), und ein Kommentator merkt an, dass dies „die Exklusivität der Legierung beeinträchtigen könnte“. Andere hätten sich gewünscht, dass sie eine unlimitierte Ergänzung zum Kernkatalog von Lange wird – angesichts der relativ kleinen Produktpalette der Marke.
Meine eigene Meinung? Die Lange 1 Daymatic Honeygold ist ein Erfolg. Ja, 250 Exemplare sind mehr als bei manchen Honeygold-Editionen, aber sie bleibt dennoch exklusiv – und gibt mehr Sammlern die Chance, ein Stück von Langes Erbe zu besitzen. Das umgekehrte Zifferblatt ist kein Gimmick, sondern funktional, und die Kombination aus Braun und Honeygold ist zeitlos, sodass sie dem „Novelty-Effekt“ entgeht. Zu 75.000 Euro ist sie teuer, aber angesichts des hauseigenen Uhrwerks, der exklusiven Legierung und der Tradition ist es eine gerechtfertigte Investition für ernsthafte Sammler. Für diejenigen, die unterstated Eleganz gegenüber aufdringlichen Komplikationen schätzen, ist diese Uhr ein Highlight – und ich vermute, sie wird eine der begehrtesten Luxusuhren des Jahres 2025 sein.